Die Bauaufgabe bestand in der räumlichen Erweiterung und der Gestaltung der Innenräume für ein historisches Bauernhaus. Das Haus in Alleinlage wurde als Hofanlage erbaut und im Laufe der Jahre um Anbauten und zahlreiche Nebengebäude ergänzt. Die neue Nutzung als Wohnhaus erfolgte im Einklang mit den denkmalrechtlichen Vorgaben und dem Konzept des Weiterbauens und Rückführung auf die gestaltprägenden Eigenschaften aus dem historischen Bestand.
Im Vordergrund stand bei dem Projekt der sensible Umgang mit authentischer Materialität und Formgebung. Die Erweiterung des Neubaus übernimmt hier eine Fortführung altbewährter Materialien unter neuen Vorzeichen. Die reduzierte Palette aus Stein, Massivholz und Putz wird im Detail auf zeitgenössische Anforderungen weiterentwickelt. Es entstehen Räume, die einen fließenden und harmonischen Übergang von Altbau zu Neubau bilden ohne dabei Eigenständigkeit in räumlicher Wirkung und Funktion einzubüßen.
Ein besonderes Augenmerk liegt in der Proportion der Räume, der Lichtführung und den raumbildenden Einbauten. Türen, Fenster, Kamine und Einbauten für Küche, Bäder und Ankleiden sind analog zum Altbau als Unikate in schlichter aber wertiger Formgebung mit authentischen Materialien und Liebe zum Detail gestaltet. Die Gliederung der Wohnbereiche erfolgt über feine Terrassierungen mit fließenden Übergängen zu einzelnen Funktionsbereichen und zum umliegenden Außenraum. Es entsteht eine Wohnlandschaft, die als Terrain die unterschiedlichen Höhen von Alt- und Neubau harmonisch verbindet und das Wegesystem der Außenanlagen nahtlos in den Innenräumen weiterführt. Doppelgeschossige Bereiche im Wohnraum und der Diele schaffen vertikale Bezüge zu den Räumen im Obergeschoss. Die äußere Hülle in der reduzierten Grundform des Einfirsthofs mit asymmetrischem Satteldach wird hier räumlich erfahrbar. Das erweiterte Untergeschoss beherbergt Sondernutzungen für Fitness, Musikproduktion und eine Garage mit exklusivem Lastenaufzug für die Autosammlung der Bauherrschaft.
Standort | Privat |
Bauherr | Privat |
Zeitraum | Seit 2021 |
Bauvolumen | BGF 1.170m2 |
Verfahren | Direktauftrag |
Kooperationspartner Architektur | Johannes Wegmann Architekten, Schliersee |
Innenarchitektur+Raumkonzept | Bonauer Bölling, Berlin |
Markus Bonauer, Michael Bölling | |
Team | Lukas de Pellegrin |